Was ist Fast Fashion?
Sicherlich haben auch Sie schon mal bei einer Großkette ein Kleidungsstück
gekauft: Wie kann man andererseits der Versuchung widerstehen, sich modisch zu kleiden, ohne ein Vermögen auszugeben?
Aber haben Sie sich jemals gefragt, wie es überhaupt möglich ist, diese Artikel so schnell und zu einem so niedrigen Preis zu bekommen?
Das ist genau das, was Fast Fashion ist!
Die Fast Fashion nahm 1989 in New York ihren Anfang, als Zara ein neues
Businesskonzept einführte: Alle 15 Tage kam eine neue Kollektion in die Läden,
welche die vorherige Kollektion ersetzte.
Heute befinden wir uns immer noch in einer Phase, in der diese Produktionsmethode weltweit von Modeketten nachgeahmt wird.
Die Herstellung zu sehr niedrigen Kosten bedeutet die Abwertung einiger sehr
wichtiger Aspekte einer Produktion, wie z. B. die Auswahl der Materialien, sowie
schlechtere Arbeitsbedingungen und Löhne der Mitarbeiter.
Gerade die Arbeitnehmer (in der Regel Frauen oder Kinder) sind es, die die Folgen
der niedrigen Kosten tragen. Diese Menschen sind meist unterbezahlt und müssen unter schwierigen Umständen arbeiten.
Ebenfalls problematisch an Fast Fashion sind die Auswirkungen auf die Umwelt. Die Stoffe und Materialien werden aufgrund ihrer geringen Kosten ausgewählt. Die durch die Herstellung dieser Produkte verursachten Qualitäts- und Umweltschäden bleiben unberücksichtigt.
Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von Pestiziden beim Baumwollanbau, die Flüsse und Böden verschmutzen, sowie von giftigen Farbstoffen oder verschiedenen
schädlichen Veredelungen, die die Umwelt stark belasten.
Ganz zu schweigen von den Schäden, die diese Materialien und Zubehörteile auf die Gesundheit des Endverbrauchers verursachen können.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die enorme Abfallerzeugung: Gerade weil das Konzept der Fast Fashion verleitet den Endverbraucher zur Annahme, dass der Kauf von
Kleidung eine Art „Wegwerfartikel” ist.
So werden immer mehr Kleidungsstücke weggeworfen, nachdem sie nicht mehr als ein paar Mal getragen wurden.
Außerdem muss man sich Gedanken über die Entsorgung der großen Mengen
unverkaufter Kleidungsstücke und unerwünschte Waren machen. Ganz zu
schweigen von dem, was sehr schnell durch die neue Kollektion ersetzt wird, und zwar zu schnell für die Nachfrage.
Als Verbraucher haben wir die Möglichkeit, bestimmte Entscheidungen zu treffen, um diese Verschwendung zu vermeiden und diesem Konsumverhalten
entgegenzuwirken.
Beim Einkaufen sollten wir uns fragen, ob das Kleidungsstück wirklich unverzichtbar ist, wir sollten es vorziehen, Kleidung für Feierlichkeiten zu leihen, wenn wir sicher sind, dass wir sie nicht wiederverwenden werden, wir sollten nachhaltige Marken wählen oder vielleicht häufiger gebrauchte Kleidungsstücke kaufen.
Jeder von uns kann etwas machen, um den Planet zu retten: Die Zukunft von uns allen hängt von unseren individuellen Entscheidungen ab.